Gefährliches Quecksilber: Energiesparlampen könnten verboten werden

Einst wurde sie als Wunderwaffe gegen den Treibhausgasausstoß gepriesen: Die Energiesparlampe. Doch schon bald könnte ihr das vorzeitige Aus drohen. Dem deutschen Umweltbundesamtes zufolge kann eine defekte Energiesparlampe eine zwanzig mal höhere Quecksilberkonzentration entfalten, als erlaubt.


Dies rief nun den CDU-Politiker Herbert Reul (Vorsitzender des Industrieausschuss im EU-Parlament) auf den Plan. Er möchte das Verbot von herkömmlichen Glühbirnen aussetzen lassen und im Gegenzug ein Verbot der gesundheitsgefährdenden Energiesparlampen prüfen lassen.

Dieser Forderung schließt sich auch die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin (Vizepräsidentin des EU-Parlaments) an, und empfiehlt außerdem: "Keine Energiesparlampen in Kinderzimmern verwenden!" In zwei Jahren sollten eigentlich alle herkömmlichen Glühbirnen vom Markt verschwunden sein.

Gift aus Ökolampen wird einfach verbuddelt

Ökolampen enthalten gefährliches Quecksilber. zVg

Berlin - Bald erstrahlt das ganze Land im Licht der Ökolampen: Sie verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom und halten länger als die Glühbirnen. Nur: Irgendwann gibt auch die langlebigste Sparlampe den Geist auf.

Recherchen des "Spiegel TV Magazins" ergaben jetzt, dass quecksilber-verseuchter Leuchtstoff aus Energiesparlampen nicht immer recycelt wird, wie vorgesehen. Vielmehr werde das Lampengift von der Recycling-Firma "eds-r GmbH" in blaue Fässer verpackt und in Salzstöcken eingelagert!

Recycling-Experte Dieter Maier zum "Spiegel TV Magazin": "Es wäre zu teuer, wenn wir das Quecksilber raus destillieren." Stattdessen werde gefördertes Quecksilbers aus Minen zur Produktion verwendet, das angeblich billiger sein soll. Das flüssige Schwermetall ist hochgradig giftig. Zum Betrieb von Energiesparlampen ist Quecksilber aber erforderlich.

Omid Nouripour (Grüne) kritisierte die bekanntgewordene Einlagerung des Lampengifts: "Dass das am Ende Altlasten werden, die dann zukünftige Generationen mit großer Mühe irgendwo eindämmen müssen, ist nicht Sinn der Übung."

 

Berliner Kurier, 28.02.2011

 

Quelle: Berliner Kurier

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